Von unterwegs aus Geld verdienen – bloß wie?

Das ist die wahrscheinlich interessanteste Frage eines jeden Reiseliebhabers. Und ja, auch ich schlage mich schon länger damit herum. Dies soll keine Auflistung von Tipps werden, denn dafür gibt es in Ratgebern bzw. dem Netz genug. Du wirst tausende Tipps und unzählige Geschäftsmodelle finden, die sich mit genau dieser Fragestellung auseinandersetzen. Ich sage nur „passives Einkommen“ oder „Online-Business aufbauen“. Aber das ist nicht meine Welt.
Hier soll es um meine aktuelle Erfahrung mit dem Thema gehen.

Hast du eine Leidenschaft und Berufung? Dann frage dich nicht wie du von unterwegs aus Geld verdienen kannst, sondern wie du mit deinen Fertigkeiten und/oder mit deiner Kunst von unterwegs aus Geld verdienen kannst. Damit wird dein „Problem“ also spezieller. Suche nach Wegen wie du ortsunabhängig von deiner Kunst leben kannst, während du zeitgleich reisen kannst.
Für mich z.B. ist aktuell die Transformation von der etablierten, ortsabhängigen darstellenden Künstlerin zur ortsunabhängigen Künstlerin interessant. In Deutschland habe ich ein gut laufendes Geschäft und bespiele mittlerweile gehobene Events mit entsprechenden Gagen. Über die Ländergrenzen hinweg allerdings sieht es noch nicht so aus. Vor allem weil ich gern in der Nebensaison unterwegs bin und da nicht so viele Events geplant werden. Also muss ich umdenken und mir andere Wege suchen.

Du musst die Weichen stellen, wenn du dein Lebensmodell ändern möchtest

Ich habe persönlich seit Jahren darauf hingearbeitet.
Ich habe ein Geschäftsmodell, was komplett remote funktioniert. Artista Mentoring kann ich von überall auf der Welt aus machen – alles was ich dafür brauche ist eine stabile Internet- und Telefonverbindung. 😉
Mit der darstellenden Kunst sieht es ähnlich aus. Unsere Show ist nonverbal und damit international. Wir führen als mitossi außerdem einen Patreon- und einen Ko-Fi-Account, welche es uns erlauben online eine (ortsunabhängige) Community aufzubauen und unsere geteilten Inhalte zu monetarisieren. (Du fragst dich was Patreon ist? Dann lies gerne folgenden Artikel: Was ist eigentlich Patreon? / Was Ko-Fi ist kommt weiter unten).

Was ist nun also das Problem?

Die Schwierigkeit bei Crowdfunding-Plattformen besteht darin kontinuierlich Menschen zu mobilisieren sich der „Crowd“ anzuschließen. Denn das Ziel besteht darin sich ein “passives Einkommen” zu erarbeiten. Wenn du nur wenige Unterstützer mobilisieren kannst, dann wirst du damit keine großen Sprünge machen können.

Persönlich teste ich gerade eine neue Plattform: Ko-Fi. In dem Ko-Fi Account soll es um meine eigene Reise und Person gehen. Im Grunde folgt es dem gleichen Crowdfunding-Prinzip wie Patreon. Mir gefällt aber, dass es ein bisschen mehr wie eine Social Media Plattform aufgebaut ist, so dass man sich auch unter anderen „Creatoren“ vernetzen kann. Bei Patreon ist es eher schwierig innerhalb des Netzwerks Kontakte zu knüpfen. Alles hängt davon ab, dass du den Patreon-Link streust und selbst in Umlauf bringst.
Wenn du allerdings die Sozialen Medien nur stiefmütterlich behandelst, dann hilft dir das Posten von Links wenig. Oder anders gesagt: es bringt nicht sonderlich viel, weil die nötige Reichweite und die Multiplikatoren einfach nicht vorhanden sind.

Die Sozialen Medien sind nicht alles!

Ich habe in der Vergangenheit sehr viel Zeit und Energie in den Aufbau von Social Media Accounts gesteckt. So viel Lebenszeit ist in das Erstellen von Fotos, Nachbearbeiten, Designen, Schreiben von Beiträgen uvm. geflossen. Doch letztlich hat es keinen wesentlichen Unterschied gemacht. Weder Facebook noch Instagram haben mir viel gebracht. Aus den gesammelten Followern ist leider nie eine erwähnenswerte Community erwachsen. Mittlerweile betrachte ich das Ganze also lockerer und poste nur dann und wann etwas ohne zu viel Erwartung (und Arbeit) in das Ganze zu stecken.
Natürlich gibt es die positiven Beispiele von Kreatoren, bei denen es auf den Sozialen Medien zündet. Doch betrachte ich die viele Arbeit, die hinter dem Ergebnis von vielen Youtubern oder Influencern steckt, so steht das für mich in keinem Verhältnis. Ich habe weder die Zeit noch die Lust und Muße, mich exzessiv mit einem Sozialen Medium zu beschäftigen. Denn seien wir ehrlich: willst du auf einem Sozialen Medium etwas erreichen, dann wird es ein Vollzeitjob. Auf kontinuierlicher Basis hochwertigen Content zu erstellen und immer wieder im Gespräch zu bleiben, ist knallharte Arbeit und erfordert einen extrem langen Atem. Darüber hinaus wird dir diese Arbeit – besonders in der Anfangsphase – in keinster Weise vergütet.
Bis man auf einem Level ist, welches evtl. Geld zum Leben abwirft, gehen Jahre ins Land. Aber das Wichtigste von allem: du musst Freude am Prozess haben! Zudem solltest du dir gut überlegen, ob du wirklich so viel von dir preisgeben und ins Internet blasen möchtest. Aber das ist eine andere Geschichte…

Womit willst du deine Zeit verbringen?

Ich für meinen Teil habe Freude an anderen Dingen. Ich bin mehr Künstlerin als Bloggerin und genieße die Offline-Zeit sehr. Ich habe Bauchschmerzen dabei zu viele Fotos von mir auf diversen öffentlichen Plattformen hochzuladen, bei denen ich nie weiß wo diese irgendwann einmal landen.
Von daher muss ich andere Wege finden, wie ich auch – weitestgehend – ohne die Sozialen Medien eine Community aufbauen kann. Denn wenn ich eines gelernt habe, dann dass es nicht „entweder oder“ gibt, sondern dass viele Wege nach Rom führen. Es ist wichtig, die für sich Richtigen zu finden.
Mit meiner Webseite und meinem Newsletter fühle ich mich sehr wohl. Regelmäßig kommen Abonnenten hinzu, die sich angesprochen fühlen – das freut mich und bestärkt mich darin mir meine eigene digitale „Infrastruktur“ aufzubauen.
Auf meiner Webseite behandle ich mehr den Schwerpunkt rund um Kunst und Wirtschaft. Ich beleuchte die Profession des Künstlers und versuche anstrebenden Künstlern (und Kunst-Interessierten) Impulse zu geben. Es macht mir einfach Spaß über Kunstthemen zu schreiben.
Meinen Newsletter nutze ich als verlängerten Arm meiner Blogbeiträge und weise zusätzlich auf Neuigkeiten hin oder erwähne hier und dort auch mal etwas aus meinem persönlichen Kreis.

Community statt Follower

Was mir aktuell fehlt ist eine Plattform des Austausches und der Interaktion. Eine Community, welche sich für meine Themen und Person begeistert. Daher versuche ich nun einfach mal Ko-Fi.
Dort möchte ich hinter die Fassade von artista blicken lassen und mir mehr Raum für meine eigene Reise nehmen. Mein großes Ziel für die Zukunft ist es mir ein Lebensmodell zu erarbeiten, welches mir das „Vollzeit-Reisen“ erlaubt. Im Moment fühle ich mich noch zu abhängig von der Auftragslage in Deutschland, da mein Hauptgeschäft – die darstellende Kunst – dort etabliert und gut gebucht ist.
Im Crowdfunding sehe ich (u.a. Ideen) eine Chance dies langsam zu ändern. Ko-Fi möchte ich aber vor allem dafür nutzen diese Reise zu dokumentieren und meine Erfahrungen mit Interessierten zu teilen.

Ich bin kein Fan davon, dass (kreative) Arbeit en mass kostenlos verfügbar ist und somit zur Selbstverständlichkeit wird. Es gibt so viele talentierte Künstler:innen, die täglich ihre Kunst(-werke) ins Netz blasen in der Hoffnung, dass sie damit Aufmerksamkeit und Reichweite generieren. Manche vergebens. Daher finde ich die Idee von exklusiven Mitgliedschaften großartig. Als Unterstützer:in erhältst du Zugang zu der Welt der Künstler und diese erhalten im Gegenzug einen kleinen Beitrag als Dankeschön. Zudem erwächst daraus eine Community, die sich gegenseitig austauschen und inspirieren kann. Für viele Künstler ist besonders der Austausch mit der interessierten Community wertvoll.

Crowdfunding ist kein Betteln

Hin und wieder habe ich im Zusammenhang mit Crowdfunding-Netzwerken wie Patreon, Ko-Fi, Buy me a Coffee o.ä. den Vorwurf gehört, dass sich Künstler für “ein paar Groschen” anbiedern oder herumbetteln würden. Das finde ich vollkommen daneben und viel zu kurz gedacht: es geht bei Crowdfunding nicht darum, dass du dich von Spenden finanzieren lässt. Reich wirst du durch solche kleinen Beiträge eher nicht. 😉 Wenn Jemand 5 € gibt, dann ist klar, dass diese 5 € kein Honorar darstellen. Die Idee besteht darin, dass Inhalte, welche ohnehin produziert werden, zumindest eine kleine Wertschätzung (in Form von Geld) erhalten. Die Künstler haben in der Regel alle noch viele weitere Standbeine, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Crowdfunding kommt für viele einfach als „Taschengeld“ on top. Wichtiger als das Geld ist vielmehr die Geste und Dankbarkeit der Crowd hinter den kleinen Spenden. Die meisten Künstler nutzen diese Plattformen nicht, weil sie „brotlos“ und verzweifelt sind, sondern weil sie einfach Lust haben sich eine exklusive Fanbase aufzubauen und Spaß an der Interaktion haben. Die Idee von Crowdfunding ist, dass viele Menschen die gleiche Begeisterung für eine Idee/ Person teilen und diese deshalb unterstützen, weil sie sich abgeholt oder inspiriert fühlen und freiwillig (!) etwas zurückgeben möchten.

Ich z.B. habe so viele Tipps und Impulse in meinen Blogartikeln frei zugänglich online – jeder kann sich belesen und sich etwas daraus mitnehmen. Jahrelang habe ich mir über Monetarisierung gar keine Gedanken gemacht.
Und auch jetzt kann jeder frei entscheiden, ob er mich als Dankeschön mit einem kleinen Obulus auf Ko-Fi unterstützen möchte oder eben nicht.

Wenn du dich auf meinem Account umschauen möchtest, du findest mich unter

ko-fi.com/beyond_artista

Die anderen erwähnten Accounts meiner darstellenden Kunst sind:

patreon.com/mitossi &
ko-fi.com/mitossi


Was denkst du über das Thema? Kannst du dir auch vorstellen, auf einer solchen Plattform aktiv zu werden oder bist es vielleicht schon? Lass es mich gern wissen.

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